Herr Götz Werner, Chef der DM-Drogeriemarktkette, unterbreitet in der Sendung Kulturzeit vom 03.10.05 über die Moderatoren, daß der Maschinenpark wachse, womit die Gesellschaft in der Lage sei, Wohlstand zum Preis von Arbeitslosigkeit zu erzeugen. Wer Hartz IV-Bezieher ist, sei schon fast im offenen Strafvollzug wegen der hohen Einschränkung an Persönlichkeitsrechten. Arbeit, also das ganze Produktionsgeschehen müßte steuerfrei gestellt werden, die Besteuerung soll nur über die Mehrwertsteuer erfolgen und jeder solle eine Grundsicherung von 1500.- erhalten dürfen. Die Maschinenarbeit würde derzeit subventioniert, aber nicht die Arbeitskosten, die menschliche Arbeit.
Bemerkenswert sind seine Feststellungen dahingehend, daß
letztlich die heutige Arbeitslosigkeit nicht mehr abbaubar ist,
ALG II-Empfänger unzumutbar Geknechtete sind und die rein durch
Maschinen produzierten Produkte unrechtmäßig nicht der
Besteuerung unterliegen.
Sein Besteuerungsmodell war aufgrund der kurzen Darstellung in
der Sendung nicht nachvollziehbar und seine Vorstellung von einer
Grundsicherung als starr empfunden wurde. Da sich
Kostensituationen entwickeln oder manipuliert werden können, die
mit diesem Betrag nicht mehr abgedeckt wären, war ein falsches
Bild seiner Vorstellungen zustande gekommen. Zum anderen konnte
und kann diesem Modell, da solches nicht vorgetragen wurde, die
Sicherung einer stabilen Gesellschaft und die Einhaltung
zwingender Gerechtigkeitserfordernisse mit Hilfe damit immer
verbundener flankierender Maßnahmen nicht entnommen werden.
Überschlägigen Ausführungen zu angemessener Gleichbelastung
aller mit Hilfe der Mehrwertsteuer, z.B. Verbrauchsgüter im
Verhältnis zu Produktionsgütern oder Produzent - Händler -
Einzelkunde usw., hätte es ebenso mindestens bedurft. (s. hierzu
konkreter im Thema "Wirtschaftsaufschwung")
Hauptproblem eines nicht durchsetzbaren vereinfachten gerechteren Steuerrechts, offenbar auch Prof. Kirchhoffs Variante, 25% für alle (Report München, 10.10.05), dürfte im Widerstand mancher Politikergruppen liegen, eigene und die Vorteile so mancher Privilegierter in der Gesellschaft zu erhalten und Nachteile anderer verschleiern zu können.