Nachfolgende Ausführungen stehen unter dem Vorbehalt, daß die Preissteigerungen oder
Senkungen auch Preisanpassungen durch den Anbieter oder auch Lohnerhöhungen als Folge
haben können, was ja in der Regel üblich ist (Bsp. Umsetzung Mehrwertsteuersenkung nur
bei ICE, IC,EC und Bahncard).
Bei den beabsichtigten Spritpreiserhöhungen ist es so, daß es um das Jahr 2010 schon
höhere Spritpreise gab (1,65 für Super), was ohne Probleme vom Autofahrer
hingenommen wurde (ohne Anpassung der Pendlerpauschale). Die Einseitigkeit der
Pendlerpauschale hat sich mit der zusätzlichen Einführung der Mobilitätsprämie an
Geringverdiener erledigt, die beim Finanzamt beantragt werden muß. Zwar hat man
langfristig offensichtlich im Auge, daß das E-Auto irgendwann attraktiver wird, was zum
Teil erst eintreten wird, wenn die E-Autos preislich wie technisch akzeptabel sind. Das
E-Auto wird allerdings noch lange bei Langstreckenfahrern nicht geeignet sein. Auch die
Erhöhung der Kfz-Steuer dürfte hier wegen fehlender Alternativen an ihre Grenzen
stoßen. Z.B. werden diesbzgl. Urlaubsreisen damit nur teurer oder unerschwinglich ohne
Ausgleich, denn die Bahn und die dann zudem teuren Flugreisen wären nicht geeignet.
Die Crux liegt auch bei der Erweiterung der Bahn und sonstigen öffentlichen Nahverkehrs,
der derzeit nur deshalb ungenügend ist, weil die Auslastung zu gering ist, was auch
ökologische Bedeutung hat. Hier wird es wohl erst einmal eine Durststrecke dahingehend
geben, daß die Nachfrage größer ist als das Angebot, wenn die Ersten sich völlig vom
PKW getrennt haben. Leute, die einen PKW haben und auch mit der Bahn fahren sollen, sind
hier weitgehendst uninteressant, weil der Betreffende idR nicht unerhebliche zusätzliche
Mobilitätskosten hätte. In den Medien (z.B. PlusMinus, Das Erste, 09.10.19, 27.11.19;
hartaberfair, 07.10.19) werden dazu ausschließlich einschränkende Sparangebote der Bahn
angeführt, die für diese Kunden nicht selten ungeeignet sind und zudem noch Kosten beim
Tram/Bus-Anschluß (Fahrt zum Betrieb etc.) anfallen können. Beim Vergleich des
alleinigen Bahnfahrpreises bei Personen ohne Auto ist mit einem Regio-Normalticket die
Bahn gegenüber einem Durchschnittsauto meißt etwas günstiger je nach Autotyp,
jährlicher Kilometerleistung, PS, Schadenfreiheitsklasse etc. Der IC-Normalpreis wird
meißt bei über 30 km Entfernung günstiger. Ab 2 Personen kann der Bahnpreis schon
höher ausfallen. Tram/Bus und die Kosten für besondere Gepäckbeförderung fallen immer
zusätzlich an. Der ÖPNV leidet insbesondere auch an der Pünktlichkeit, was besonders
unangenehm ist bei verpassten Anschlussfahrten und in den Abendstunden mangels
Nachtfahrangebots sogar zur Übernachtung auf Bahnhöfen oder im Freien führen kann.
Linienersatzverkehr und mangelnder Service dahingehend verschlimmern das Ganze noch mehr.
Aber auch in Zukunft werden wohl nach 22 Uhr von Sonntag bis Donnerstag Unternehmungen
schon bei mittelgroßen Städten mit bis zu 70000 Einwohnern kaum möglich sein. Es bedarf
auch Konzepte für Leute auf dem Land. Leerfahrten von Überlandbussen haben wir schon
heute. Wie der von den Linken vorgeschlagene Ruf-Bus funktionieren soll, ist nicht
bekannt.
Die Mieten würden wegen der erhöhten Heizkosten zunächst ohne Klimaeffekt steigen, weil
die erneuerbaren Energien noch unzureichend vorhanden sind. Eine Alternative hat der
Bürger eine ganze Weile kaum, da Wohnungen mit alternativer Beheizung schlecht zu
bekommen sein werden.
Beim Klimaprogramm der Regierung v. 20.09.19 rügten die Grünen das Fehlen eines
Maßnahmepaketes. Es kamen auch viele Kritiken wegen eines zu niedrigen CO2-Preises. Die
Regierung hat das aber bewußt so getan, redet aber um den heißen Brei herum, weil sonst
ihre Versäumnisse der letzten 30 Jahre zu sehr sichtbar würden. Denn im Bericht der
Enquete-Kommission von 1988 und noch einmal besonders im 4. IPCC-Bericht von 2007 ist das
Problem deutlich genug bekannt gemacht worden und im Kyoto-Protokoll und Pariser
Klimaabkommen von 2015 manifestiert worden.
Es will nun mit Anreizen das Verhalten der Bürger ändern. Belastend ist hier der
CO2-Preis, der fossilen Energieverbrauch verteuert. Es ist angedacht, daß den kleinen und
mittleren Einkommensbeziehern mit vielen kleinen Dingen wie z.B. billigeren Strom, einer
geänderten Kfz-Steuer, beim Austausch von Heizungen, höheren Wohngeld und billigeren
Bahnfahrten geholfen werden soll.
Tatsache ist aktuell, daß die E-Autos neben ihrer sonstigen Schwächen so teuer sind,
daß selbst bei höheren CO2-Preisen ein Umstieg nicht zu erwarten ist. Er hätte im
Extremfall zur Folge, daß Niedrigverdiener sich von ihrem Auto trennen müßten und wenn
dann das E-Auto zur Verfügung steht, er wieder mit der höchsten Schadensfreiheitsklasse
beginnen müßte. Das kann wegen des geringen Verdienstes ein neues Auto unmöglich
machen. Im Übrigen bedürfte es der Erweiterung der erneuerbaren Energien um diese Autos
umweltschonend bedienen zu können. Die Akkus würden also aktuell überwiegend mit
CO2-intensiver Energie geladen. Die Halden für den Abbau der seltenen Erden für die
Akkus dürften das geringere Übel sein. Ein Umstieg auf die ÖPNV leidet an o.g.
Schwächen, weshalb auch hier nur eine geringe Bereitschaft zu erwarten wäre. Das sieht
deshalb so aus und hat sich inzwischen bestätigt, daß die Regierung zunächst angefangen
hat, Gelder zu generieren (Versäumnis). Am 01.10.19 hat die Regierung bekannt gegeben,
daß der CO2-Preis Einnahmen für das Klimapaket von 18,8 Milliarden (ein Drittel
der Gesamtkosten) ausmache. Man geht offenbar davon aus, das erst in 5 Jahren die
Machbarkeit und die ersten für viele Menschen vertretbaren Alternativen inkl.
Infrastruktur zur Verfügung stehen und dann der Umstieg erst richtig in Gang kommt. Es
war also abzuwägen, ob uns diese Zeit bleibt und was der Bürger evtl. hinnehmen
muß.
Inzwischen (05.11.19) hat die Regierung die Aufstellung von 50000 Ladesäulen bis Ende
2012 ins Auge gefaßt und die Kaufprämie von nunmehr 6000,- auf das Jahr 2025
verlängert.
Der Entlastung bei den Strompreisen haben viele Stromversorger dem Kunden einen Strich
durch die Rechnung gemacht, indem sie schon jetzt (09/2019) die Strom-Grundpreise etc.
drastisch erhöht haben.
Insoweit griff man in der Sendung Kontraste (Das Erste, 18.01.18) die Klimaschutzgegner
scharf an und vertrat die wissenschaftliche Auffassung, je mehr Klimagase, um so mehr
würde die Sonnenstrahlung auf die Erde zurückgeworfen und sie immer mehr erwärmt.
Allerdings gibt es hier folgende zunächst recht plausibel klingende Gegendarstellung, die
in der Sendung nicht erwähnt wurde:
Kohlendioxid (CO2) sei kein Schadstoff, sondern der wichtigste Pflanzennährstoff.
CO2-Emissionen seien nicht klimaschädlich. Das Klima könne man nicht schützen und
dieses brauche auch nicht geschützt zu werden. Das CO2 der Luft würde die
15µm-Infrarot-Abstrahlung der Erdoberfläche absorbieren und diese in Wärme umwandeln.
Der geringe CO2-Gehalt der Luft von 0,04% reiche bereits aus, um fast die gesamte
15µm-IR-Abstrahlung zu absorbieren, was schon der Enquete-Bericht des Bundestages von
1988 feststellte. Diese Absorption sei damit längst gesättigt. Bei einer Verdoppelung
des CO2-Gehaltes der Luft (also auf 0,08 %) würde sich die Globaltemperatur um nicht mehr
als 1°C erhöhen. Hierüber dürfte unter Fachwissenschaftlern ein weitgehender Konsens
bestehen. Sogar Prof. Rahmstorf stimme dem zu (https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/am-puls-der-klimakrise-vortrag-rahmstorf-zum-klima/).
Um eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre zu erreichen, wäre es erforderlich,
den gesamten Kohlenstoff-Vorrat der Erde zu verbrennen, was einige Jahrhunderte dauern
dürfte. Daraus gehe hervor, daß das "Zwei-Grad-Ziel" der Frau Dr. Merkel
totaler Unsinn sei. Der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre sei in den letzten 30 Jahren
um 10% angestiegen, wobei sich die Globaltemperatur in dieser Zeit nicht erhöht habe. Die
AfD meint, 10 % der Klimaforscher würden andere Klimamodelle haben (Höcke in
Thüringen-Vierkampf, MDR, 14.10.19).
Das in den letzten 30 Jahren keine Globalerwärmung stattgefunden habe, kann obiger Grafik
nicht entnommen werden. Merkwürdig ist wiederum, daß sich die Medien mit dieser
Auffassung zur Klimaentwicklung bislang mit keinem Wort auseinandergesetzt haben.
Es stellt sich also die Frage, ob die Auffassung, daß der geringe CO2-Gehalt der Luft von
0,04% bereits ausreiche, um fast die gesamte 15µm-IR-Abstrahlung zu absorbieren, korrekt
ist.
Wenn man mal die Sättigungstheorie als Grundlage nimmt, könnte es auch sein, daß
bereits allein durch die bestehende Sättigung der Atmosphäre eine stetige Erwärmung der
Erde stattfindet (Dokuaussage: Atmosphärenverschmutzung laufe wesentlich schneller ab als
zur Klimakatastrophe vor Jahrmillionen (1000 Jahre)). Die Temperatur ist seit 1910, also
zu Beginn starker Industrialisierung, zunächst langsam aber seit 1980 kontinuierlich
angestiegen (NASA-Statistik). Daß unter dieser Prämisse mit der Atmosphärensättigung
automatisch keine weitere Klimaerwärmung einhergehen muß, ist aufgrund der Pufferwirkung
der Erde und des gegensätzlichen Verlaufs des Temperaturanstiegs im Vergleich zum
CO2-Ausstoß höchst fraglich, zumal die Sättigung schon 1988 festgestellt wurde.
In dem Enquete-Bericht wird allerdings von einer Sättigung des CO2 gesprochen. Aber
selbst da ging man trotzdem davon aus, daß sich die Erdtemperatur bei einer CO2-Änderung
von 0,03 auf 0,06 % um ca. 2 bis 4 °C erhöht (S. 190, 211, 214) .
An der Wärmezufuhr seit 1988 kann man feststellen, ob die Treibhausgasemissionen
danach einen weiteren Anstieg verursacht haben. Wenn die Wärmezufuhr groß genug und die
Wärmeabfuhr zu gering ist (grob ermittelbar über die Volumenausdehnung des Meeres),
kommt die Erderwärmung nicht rechtzeitig zum Stillstand. Das hieße, die Uhr könnte
schon ticken. Wenn weiteres Treibhausgas die Erde zusätzlich aufheizt, müßte das auch
an einem höheren Wärmeeintrag erkennbar sein und damit auch an einer schnelleren
Volumenausdehnung der Meere. Das Zwei-Grad-Ziel würde zwar das Risiko wie Stürme etc.
oder mehr in Kauf nehmen aber letztendlich ggfs. die beteiligten Staaten verpflichten,
notfalls die wesentlichen Treibhausgase der Atmosphäre abzubauen. Das war von Merkel
sicherlich nicht beabsichtigt gewesen, weil sich Deutschland von dem Markthindernis des
wirtschaftlichen Nachteils der Kraftstoff-Autoindustrie und von der Nichtverwertung der
Kohle zur Energiegewinnung nicht so leicht lossagen konnte.
Demgegenüber könnte das alles auch Folge einer natürlichen Erderwärmung sein, was aber
anhand der wissenschaftlichen Daten als unwahrscheinlich angesehen werden muß. ZB. wurde
laut Lexikon der DDR aus dem Jahre 1982 (also nicht westlich beeinflußt) von einem
CO2-Gehalt in Höhe von nur 0,03 % gesprochen. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre soll in der
Lebensgeschichte der Erde sehr unterschiedlich gewesen sein nebst den zugehörigen
Klimazuständen (Wikipedia: Stichwort "Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre). Von
einer Atmosphärensättigung ist darin nichts erwähnt. In dieser wissenschaftlichen
Abhandlung geht man davon aus, daß 3 Prozent des CO2 Menschengemacht ist, aber genau
davon die Hälfte nicht mehr absorbiert würde und dieser Teil nun die Klimaerwärmung
verursache. Es wird sogar für den günstigsten Fall prognostiziert, daß die
augenblickliche Klimaerwärmung selbst bei einem sofortigen menschlichen CO2-Ausstoß von
0 % erst nach 100000 Jahren abgebaut sein werde, also die aktuellen Verhältnisse noch
lange erhalten blieben.
Was bei Wikipedia etwas unklar rüberkommt, ist die Erderwärmung bei Verdoppelung des
CO2-Gehaltes der Luft. Denn man geht dort bei einer vollständigen Verbrennung der
Energieresourcen der Erde von einem CO2-Gehalt der Atmosphäre von 0,16 % aus (also dem
Dreifachen), was eine Temperaturerhöhung von 4 - 10 °C zur Folge haben soll.
Ein so vage bestimmbarer Temperaturwert zeugt von großen Unsicherheiten bei seiner
Ermittlung und kann eine Ursache des Wissenschaftsstreits sein und es wäre also nicht
ganz auszuschließen, daß der Wert niedriger oder höher ausfällt. Der damit verbundene
recht unklare Zeitpunkt des Kippunktes ist auch nach den heutigen Erkenntnissen (2022)
immer noch nicht besser bestimmbar. Die Meßwerte (2019) zeigten allerdings bei den
damaligen 0,042 % CO2 eine Temperatursteigerung von durchschnittlich 0,9 Grad
(Weltklimarat, 08.08.19) gegenüber dem Wert von 1881 bei dem das CO2 bei 0,028 % lag. Aus
obiger Grafik zur Temperaturveränderung ist präziser ersichtlich, daß die
Temperatursteigerung so richtig erst mit der CO2- Steigerung seit 1980 (0,03 % CO2)
zugenommen hat, weshalb auch wahrscheinlich ist (abgesehen vom steileren Anstieg 2017),
daß grafisch gesehen (CO2/dT), bei 0,06 % CO2 zunächst ein Temperaturanstieg auf dann
mindestens 2 °C vorliegt. Die Wissenschaft (WBGU) sagt aber, daß 0,045 % der Grenzwert
sei, damit die globale Temperatur nicht um mehr als 2° C ansteigt (Agenda 21, Stand:
09.11.15). Hier wird also ersichtlich, daß sich die 2° C erst später und gem. den
Fakten der Wissenschaftler wohl ca. im Jahre 2060 einstellen (1 °C von 1980-2020 = 1 °C
von 1920-2060) bei gleichbleibenden CO2-Äquivalent. Diese Temperatur wird etwas früher
eintreten, wenn sich das CO2 nach 2030 weiter erhöht haben sollte und sie würde infolge
auch weiter ansteigen. Das entsprach auch dem in etwa festgelegten Globalbudget (also dem
der Welt) für den CO2-Ausstoß von 750 Mrd. Tonnen, daß im Jahre 2030 verbraucht sein
würde. Die Wissenschaftler gehen aber auch davon aus, daß sich bei 2 °C die Kippunkte
auswirken können, die eine unaufhaltbare Kettenreaktion auslösen, nicht rückgängig
gemacht werden könne und zu einer Heißzeit führen kann (Zeit der Saurier oder
schlimmer). Es liegt zugleich ein Widerspruch zum politischen 2°-Ziel vor, weil das zu
spät wäre. Die Wissenschaftler haben inzwischen die Risiken bei 2° C erkannt und
favorisieren nun gemäß dem Pariser Klimabkommen 1,5 ° C. Deshalb wird
nun vom 1,5°-Ziel gesprochen. Dieser Wert würde wohl infolge eines CO2-Werts von 0,0435
% eintreten. Im Fall der Kippunkte können z.B. durch Abschmelzen des
Permafrostes große Mengen Methan frei werden oder auch eine besondere Eisschmelze an den
Polen einsetzen und damit den Klimawandel beschleunigen. Da der Differenzbetrag zum
aktuellen CO2-Wert somit nur noch 0,0015 ist, könnten die 0,0435 % spätestens im Jahre
2025 erreicht sein.
Die deutsche Politik hatte mit dem Klimapaket demnach so kalkuliert, daß der CO2-Ausstoß
erst ab dem Jahre 2030 anfängt, sich zu verringern. Das könnte man Pokern nennen. Nach
aktuellen Stand (2020) verlangt die Wissenschaft global 0 % CO2 im Jahre 2040. Für
Deutschland wäre das schon alleine wegen der Kohlekraftwerke (bis 2038) nicht zu
schaffen. Ganz allgemein verneinte die Regierung trotz Aufforderung der Wirtschaftsweisen
eine Neuverschuldung zur Forcierung der Klimawende, weil man gegenüber den anderen
EU-Staaten Vorbild sein wolle (Staatsverschuldung Deutschland im Jahre 2019: 60 %) und man
würde mit den vorhandenen Mitteln die Klimaziele erreichen. Da auch Atomkraftwerke
kategorisch abgelehnt werden, obwohl sie kein akutes Risiko darstellen (Risiken:
Entsorgung Brennstäbe, Krieg o.ä.), sollte man annehmen, daß Deutschland tatsächlich
ein funktionierendes Klimapaket ausgearbeitet hat. Dabei hat es sogar bewußt einen
mindestens 70 % höheren CO2-Ausstoß, als das Pariser Klimaabkommen vorsieht, in Kauf
genommen (Kontraste, Das Erste, 26.09.19). Bei Atomkraftwerken fällt allerdings Atommüll
an, der für eine Million Jahre ein ernsthaftes Problem darstellt. Eine nicht mehr
zugängliche Endlagerung des Mülls tief unter der Erde ist aber eine tickende Zeitbombe
(s. dazu "Die Atommüllüge", ZDFinfo, 19.02.20). Wie in Schweden wird nun auch
in Deutschland von allen Akteuren über alle Medien (28.09.20) dem Volk die Einlagerung
des Mülls in Gesteinsformationen in einer Tiefe von 300 - 1500 m als unbedenklich
verklickert. Nur die Aussage eines Gorleben-Aktivisten "Das Problem sei damit nicht
gelöst" konnte man lediglich als Einwand heraushören. Das Einlagerungsgebiet wird
in der Zukunft definitiv verseuchtes Gebiet sein.
Nach den Äußerungen des Anton Hofreiter (Grüne) würden die Strompreise per
Photovoltage und Windkraft inzwischen billiger sein (was inzwischen (2022) bestätigt
wurde), als die konventionelle Energieerzeugung (soll auch eine Aussage der
Bundesnetzagentur sein (Illner, 23.01.20) und er klang so, als ob die Regierung bewußt
den Ausbau der klimafreundlichen Energieerzeugung heruntergefahren habe, weil sie schon
weit vor 2038 den Energiebedarf decken würde (annewill, Das Erste, 26.01.20). So
erklärt sich aber auch das deutliche Festhalten der Regierung am Atomausstieg, weil man
sie dann tatsächlich nicht mehr bräuchte.
An sich wäre es aber angezeigt, eine schnellere weltweite
CO2-Reduzierung zu erreichen.
<<Kippunkte
Am 27.09.19 hatte man festgestellt, daß dem deutschen Klimapaket die CO2-Angaben fehlten.
Hiermit war die geschätzte Minderungswirkung der politischen Maßnahmen in Mio. Tonnen
CO2 Äquivalent in den einzelnen Wirtschaftsbereichen gemeint. Äquivalent bedeutet nur
die Zusammenfassung aller wesentlichen Klimagase in einen Vergleichswert CO2. Die Politik
wollte sich mit dem Weglassen dieser Werte offenbar nicht angreifbar machen. Vielleicht
hat man auch nur verschleiern wollen, daß wir nur noch max. 8 Jahre Zeit haben, bis die
0,045 CO2 % erreicht sind. Das war wohl auch der Anlaß für die Medien, auf diesen Wert
nicht einzugehen. Lindners (FDP) Meinung (Tagesschau, 26.09.19), daß die Regierung
mit dem CO2-Preis nur abkassieren könnte, sagt viel aus über die Haltung der
Regierungspolitiker. Die Grünen hingegen verlangen zwar ordnungsrechtliche Maßnahmen,
die auch angezeigt wären, die aber auch für die Grünen ersichtlich verpuffen mußten,
weil sie nicht den schwerwiegenden Grund klar benannt haben. So kann man auch Klimapolitik
machen, ohne das der fehlende Wille dieser Partei dem Bürger auffällt. Im Übrigen
dürfte ein höherer CO2-Preis beim Bürger nicht die Lösung sein, weil
marktwirtschaftlich gesehen die Alternativen nicht vorhanden sind. Das führt quasi nur zu
einer Lohnerhöhung. Er macht also nur da Sinn, wo jetzt schon Alternativen vorhanden
sind. Nichtmarktwirtschaftlich könnte man die Bürger und die Wirtschaft nach Vorbild der
sozialistischen Planwirtschaft zur Askese verdonnern oder übergangsweise Geo-Engineering
betreiben (Doku, 3-sat, 19.03.20), was, wenn es ums Überleben geht, auch berechtigt sein
kann. Demgemäß machte es also Sinn, schnellstens die erneuerbaren Energien zu
komplettieren notfalls auch mittels Kreditaufnahme (Staatsschulden
Deutschlands 2019: 60 % des BIP lt. Maastricht-Vertrag) und es ist eine
klimafreundliche Infrastruktur (Industrie, Tierhaltung, Bahn, ÖPVN, Autos, Heizung etc.)
herzustellen. Erst dann hätte der CO2-Preis, der den Bürger betrifft, erhöht werden
können, soweit das dann überhaupt noch erforderlich gewesen wäre.
Übrigens gab es schon eine wissenschaftliche Anpassung dahingehend, daß man schon 1988
von einer Temperaturänderung von 0,5 ° C seit 1881 gesprochen hat. Die aktuellen
Grafiken hingegen zeigen für 1988 nur noch 0,2 ° C an.
Soweit die Angaben zur Golfstromentwicklung stimmen, gab es eine Doku (ZDFdoku,
31.08.14; ZDFinfo, 24.04.18), in der Wissenschaftler feststellten, daß es am Ende des
Perms (vor 250 Millionen Jahren) zu einem Golfstromstillstand und infolge zu einem
Massensterben in den Meeren kam (s. auch Wikipedia). Der Golfstromstillstand kam bei einer
Temperaturerhöhung von ca. 5° C infolge vieler Vulkanausbrüche (Sibirien) zustande. Das
auf dem Meeresgrund sich befindende gefrorene und nun freigesetzte Methan (starkes
Treibhausgas) verursachte das endgültige Massensterben auch an Land. Das alles lief ab in
50000 Jahren. In einer Doku (Katastrophen der Erdgeschichte, Phoenix, 29.04.18) wurde
festgehalten, daß die Temperatur bis Ende dieses Jahrhunderts um 5 - 6 Grad steigen kann.
Hingegen sprach der ZDF-Umweltexperte davon, daß die Klimaforscher die Auswirkungen noch
nicht wüßten, wie sich die Methangasfreisetzung auf das Klima auswirken würde
(ZDF-Spezial, 06.08.18). Dieser Denkansatz ist Gift, weil für Experimente hier kein Raum
ist und sie sind auch nicht erforderlich.
Schellnhuber (Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung) erklärte -neben der
Schilderung in naher Zukunft eintretender Katastrophen- an einem Witz (Illner, 19.08.18),
"Ein Mensch fällt vom Dach des Empire-State-Building herunter, er rauscht in die
Tiefe und segelt am zweiten Stock vorbei und sagt, bisher ist alles gut gegangen. In der
Situation sind wir heute." Da die EU selbst und trotz ihrer aktuellen Klimaziele bei
diesen Tatsachen noch nicht einmal Einsicht zeigen kann bzgl. des Zoll- und Exportstreits
und keine Einigung erzielt wird und der Westen an seinem Hegemoniestreben festhält,
scheint die nächste Katastrophe unausweichlich zu sein. Die Marktwirtschaft ist hier das
große Hindernis und der Staat (Bsp. Arbeitsministerin Nahles (Nachrichten, 15.09.18)),
Wirtschaftsminister Altmeier (Illner, 20.09.18) verwiesen z.B. beim Problem Kohlebergbau
darauf, daß erst ein Strukturwandel (=öffentliche Maßnahmen zur Ansiedlung von
Wirtschaft) erfolgen muß, ohne eine zeitliche Abwägung mit dem Klimarisiko vorzunehmen.
Das sollte eigentlich auch den Gewerkschaften klar sein und Streiks dagegen sind nun
wirklich nicht mehr angezeigt. Der Strukturwandel kann eben nicht primäres Ziel sein,
sondern die Klimakatastrophe zu verhindern, wozu nicht nur ein Appell der Unterlassung
betriebsbedingter Kündigungen an die Energieunternehmen genügt, sondern notfalls sogar
eine Entschädigung der Kohlekumpel erforderlich machen kann (ebenso die
Ministerpräsidenten aus Brandenburg, Sachsen und Sachsenanhalt, Tagesschau, 19.10.18),
was inzwischen (21.01.20) mit Anpassungsgeld (Vorruhestand etc.) in Höhe von 4,8 Mrd.
vorgesehen wurde. Die Kritik der Autoindustrie an dem eu-Klimaziel (minus 35 %
Kohlendioxidausstoß (10.10.18)) bzgl. der negativen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit
der Industrie, der Autoarbeiter und Verbraucher zeigt das Hindernis Marktwirtschaft
deutlich und daß sie überhaupt noch nichts verstanden haben. Die EU-Kommission droht
inzwischen (22.01.20) internationalen Handelspartnern mit Zöllen oder anderen
Importschranken, wenn sie weniger klimafreundlich produzieren.
Letztlich haben die Journalisten die Pflicht, auch die Position der Wissenschaftler
darzustellen, die das Klimaproblem anders sehen. Die Bürger haben ein Anrecht darauf. Auf
Fehlinterpretationen durch die Bürger können sich die Journalisten nicht stützen, denn
solche Probleme haben wir auch bei des Bürgers Politikbewertung.
Dieser Technik-Konzern kann anscheinend schon anhand konkreter CO2-Emissionen die exakte Temperatur der Erderwärmung ermitteln. Spätestens 2050 müsse der Ausstoß von CO2 völlig klimaneutral sein mittels erneuerbarer Energien und Aufforstung, um das CO2 zu binden (Tagesschau, Das Erste, 08.10.18), usw. Die Waage, die den Ausgleich darstellt, bedeutet nichts anderes, daß alles überschüssige CO2 in der Atmospäre gebunden werden muß oder eben nicht entstehen darf, so daß wieder ein Wert von 0,03.% erreicht wird. Das hat die EU-Kommission mit ihrer Klimastrategie, nämlich keine CO2-Emissionen mehr ab 2050, bestätigt (28.11.18). Trump gab mittlerweile den Klimawandel zu, bestritt aber noch, daß er menschengemacht sei und dachte weiterhin an Jobs und Kosten. Die Infos über die Ausmaße des Klimawandels waren in den Medien bisher mehr als mangelhaft, obwohl eine gesicherte Zukunftsprognose, wie ersichtlich, einfach zu ermitteln gewesen war und dem Volk offenkundig vorenthalten wurde. Den Klimawissenschaftlern kann man wahrscheinlich vorwerfen, daß sie nicht alles getan haben, um den wesentlichen Aspekt, nämlich das zusätzliche und umgehende Erfordernis des Abbaus der bereits vorhandenen Klimagase aus der Atmosphäre dem Volke nahe zu bringen. Ihnen aber unterzujubeln (Ministerpräsident Haseloff, CDU, in Panorama, 29.11.18), Fortschritte seien nicht erreicht worden, weil sie nicht bereit waren, zu kandidieren und politische Verantwortung zu übernehmen, damit sie erkennen, wie es ist, so ein Studienergebnis in einer gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeit umzusetzen, verkennt die Pflichten eines Klimawissenschaftlers und demgegenüber eines Politikers völlig. Einen Widerstand der Arbeitnehmer würde es nicht geben, weil deren Einkommen notfalls staatlich geregelt werden kann. Allein der Widerstand von gewinnstrebenden Unternehmen ist ein Problem, der aber zumeißt und nur darauf beruht, daß kein ausreichender zeitlicher Vorlauf von den Politikern eingeräumt wurde und wegen des internationalen Konkurrenzdruckes, da manche Länder zum Klimawandel eine andere Auffassung vertreten. Insoweit hat die EU-Kommission mit ihrem Klimaziel 2050 sehr wohl gezeigt, daß iVm Veröffentlichungen zur tatsächlichen Klimasituation zunächst politisches Handeln zu erfolgen hatte.
Es ist zwar richtig, daß uns die Politiker und Medien ständig täuschen und auch
Wissenschaftler mit eingebunden sind. Das hat aber noch nicht das Ausmaß angenommen, daß
sämtliche Messdaten und wissenschaftlichen Abhandlungen verfälscht sind. Etwaige
Ungereimtheiten werden noch sichtbar.
Welchen Zweck könnte eine Klimahysterie diesen Ausmaßes haben? Ein Zweck war zwar,
Präsident Trump zu stürzen, doch das Klimaproblem war auch schon vor seiner Amtszeit
angegangen und damals von den USA nicht geleugnet worden. Nur die Staaten, die sich
vorrangig durch ihre Erdölexporte finanzieren, wie Russland und Saudi-Arabien hätten ein
Problem damit. Allerdings verfügt Russland dann immer noch über Erdgas, was weiterhin
gebraucht würde. Russland leugnet das Klimaproblem aber nicht. Die USA und China sind
zwar noch sehr an die fossilen Energieträger Öl und Kohle gebunden, aber in der Lage das
schnell zu kompensieren. Auch China leugnet das Klimaproblem nicht. In Europa sind es
Polen.Tschechien und Ungarn, die die Klimavorgaben nicht einhalten wollen.
Für eine vermeintlich vorgetäuschte Klimahysterie, wie die AfD meint, besteht also keine
geostrategische Grundlage. Der häufig gemachte Einwand der Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands zu anderen Ländern kann eigentlich nicht greifen. Da sich die meißten
Länder zum Klimaschutz verpflichtet haben, unterliegen sie nämlich denselben Belastungen
wie Deutschland, außer es wäre hier die Heuchelei einer nur vorgetäuschten
Klimaschutzabsicht im Spiel.
Das Klimaproblem wird auch deshalb nicht so schnell von den Bürgern geglaubt, weil die
Politik auf anderen Problemfeldern viele Lügen verbreitet, wodurch des Bürgers
Glaubensentscheidung erschwert wird. Deshalb ist es auch neben der Sache wenn die Medien
etc. für dieses Verhalten Unverständnis zeigen.
Diese Meinung der Frau Baerbock ist unhaltbar, weil es erstens so ist, daß sie (nebst
andere Parteien) so eine öffentliche Diskussion bereits abgelehnt hatte (nebst der
Forderung auf Einsetzung eines Bürgerrates) und zweitens es ihre Aufgabe gewesen wäre,
der Fridays for Futur-Bewegung die Intentionen der Grünen für eine rechtzeitige
gesellschaftliche Klimaanpassung zu belegen. Der Hungerstreik darf ihr nicht egal sein.
Bei Deutschland ist es aber ohnehin so, daß es die Klimawende will. Die Umstellung der
Wirtschaft und die Beschäftigung wird nicht mehr als Problem angesehen. Die
Verzögerungen ergeben sich allein daraus, daß man noch die bestehenden Kohleressourcen
bis zur Wirtschaftlichkeitsgrenze ausnutzen will auch wegen der Zurückhaltung anderer
Länder bei der Klimaumstellung. Das wird auch die Ursache sein für die Verschleppung der
Umstellung auf klimafreundliche Energie. Im Raum steht also nur noch die Fage der
Rechtzeitigkeit der Umstellung wegen womöglich schon eintretender Klimafolgen. Der
Zeitpunkt für einen nachhaltig negativen Eintritt kann aber trotz aller Beteuerungen der
Wissenschaftler zur Faktenlage nicht gesichert bestimmt werden. Man kann aber davon
ausgehen, sobald ein Fall wie in Fukushima eintritt, wird die Politik dann schneller
reagieren. Dem Bürger könnten dann ggfs. gewisse Einschränkungen zugemutet werden.
Allerdings kam ein Bericht auf Plus-Minus (Das Erste, 06.10.21), daß es bald einen
Strommangel gäbe, weil die Erstellung der Anlagen für erneuerbare Energien zu langsam
vorangehe und sonstige Energiegewinnung in Deutschland nicht mehr reiche. Der Strompreis
würde wegen Importen weiter zunehmen und teurer Gas- und Ölstrom produziert werden
müsse. Das alles würden Studien ergeben. Andererseits würden Mittelständler sich wegen
Stromausfällen oder ansteigenden Strompreisen Generatoren und Gastanks anschaffen.
Inoweit wäre Gasbetrieb in privater Hand also billiger. Das weist womöglich auf ein
Problem unwirtschaftlicher Stromerzeugung durch die Energiekonzerne oder auf künstlich zu
hohe Strompreise hin. Warum trotz des Energieverbundes der Strom manchmal ausfällt, wurde
in der Sendung nicht geklärt. Es wurde sogar so argumentiert, daß die Preise bei
erneuerbaren Energien günstiger als bei fossiler Energieerzeugung seien und man das gerne
hätte. Das Bundesministerium meinte zu allem nur, man kenne diese Studien nicht.
Das ist alles zu diffus und muß weiter hinterfragt werden, damit man eine abschließende
Wertung vornehmen kann.
Für bestimmte Unternehmen war offenkundig der Strompreis schon 2008 günstiger als Gas
(Sonderkonditionen?). Der ist aber ab ca. 2017 gestiegen, weil der Zuwachs aus
erneuerbaren Energien zu langsam war und die anderen Energien (wohl besonders wegen
erwarteten Atomkraftausfalls) nachzulassen drohten. Ob die erneuerbaren Energien billiger
sind, läßt sich daraus nicht so ohne weiteres schließen, wurde bislang auch von der
Politik nie behauptet, wird aber inzwischen (2022) als billigster Anbieter bezeichnet.
Stromausfälle etc. beruhen entweder darauf, daß die Energieversorger hohe
Auslandsstrompreise etc. sparen wollen oder aus technischen Gründen wegen der neuen
Zusammenschaltungen der Energievarianten. Wieso zum einen der Energieversorger von zu
hohen Gaspreisen spricht und der Unternehmer von niedrigen Gaspreisen erschließt sich
weiterhin nicht.
Auch Wasserstoff als wesentlicher Treibstoff der Zukunft scheint seine Grenzen zu
haben, denn nach Berechnungen des Münchners Prof. Andreas Humpe müßten hierfür 40 %
der Fläche Deutschlands mit Solarzellen belegt werden (nano, 3-sat, 22.06.22). Ob es aber
mit Windkraft zu schaffen ist, wurde nicht genannt.
So hat man auch noch die E-Fuels im Auge, bei denen dem Wasserstoff noch CO2 aus der
Umwelt zugesetzt wird (Heute, ZDF, 03.03.23). Offenbar soll das die Produktion von
Wasserstoff minimieren. Die Leistung dieses Brennstoffs sei aber um die Hälfte geringer
als bei Wasserstoff, die Einsetzbarkeit höher aber auch die Herstellungskosten.
Die EU will ab 2035 Verbrennermotoren in Neuwagen gänzlich verbieten, weshalb es darüber
mit der deutschen Regierung Streit gibt.
Die Erreichung der Klimaziele hat sich wegen der Ukraine-Krise und der damit verbundenen Zeitenwende erschwert. Das ist aber nicht durch Putin verursacht, wie Luisa Neubauer von Fridays for Futur meint (Illner, ZDF, 31.03.22), sondern durch die westlichen Staaten (s. Thema "Tricks des Gesetzgebers").
Aus dem Argumentensalat in den Nachrichten ging von Fachleuten (z.B. Frau Prof. Claudia
Kemfert, Institut für Wirtschaftsforschung; Tagesschau, 21.06.22) hervor, daß es der
Atomenergie nicht bedürfe, weil die nur Strom erzeugen könne und die Atomkraftwerke
ohnehin nicht mehr über das Jahr 2022 betrieben werden könnten. Es würde mit den
Kohlekraftwerken der gesamte restliche Strom produziert werden können. Andere Fachleute
meinten, die Weiterbetreibung der Atomkraftwerke ginge sehr wohl. Auch FDP und CDU
verlangten das. Habecks Forderung verlangt an sich eigentlich, Energie zu sparen, die
nicht nur auf das Gas beschränkt ist, sondern auch den Strom umfaßt.
Wenn die Auskünfte der Fachleute richtig sind, bräuchte aber nur die Energie gespart
werden, die mittels Gaskraftwerken und -geräten durch Heizleitungen übertragen wird.
Demnach zielte Habecks Forderung eher darauf ab, Strom zu sparen, um die erhöhten
Gesamtkosten für Energie zu senken, die durch den Ukraine-Krieg entstanden sind. Zwingend
erforderlich ist das nicht, weshalb die Einsparanforderungen nicht überspannt werden
dürfen. Ein erhöhter Strombedarf kann durch alternativ eingesetzte elektrische
Heizgeräte entstehen. Das und eine Nichtüberlastung der Stromleitungen dürfte aber auch
von den Fachleuten bereits einkalkuliert worden sein. Ansonsten wäre die Atomkraft dann
doch sinnvoll. Nicht das Risiko der Atomkraft ist in unseren Breiten maßgeblich (außer
der Krieg breitet sich aus), sondern allein die Frage des zusätzlichen Atommülls. Der
dürfte aber für 2 - 3 Jahre nicht maßgeblich so anwachsen, daß man nachher nun dadurch
ein Entsorgungsproblem hätte. Laut Mariam Lau (Korrespondentin Die Zeit,
Maischberger, 05.10.22) hatte man wohl eher billige Stromimporte im Auge, was das Ausland
aber nicht verstehen wollte. Habeck hat infolge wohl als Alibi einen Streßtest
angeordnet, um festzustellen, ob der Strom ohne Atomkraftwerke gesichert wäre. Beim
Streßtest 2 hat sich dann die Bereithaltung von noch zwei Atomkraftwerken bis Mitte
des Jahres 2023 ergeben (05.09.22). Schlußendlich hat man sich dann doch darauf geeinigt,
3 AKW´s bis Mitte April 2023 laufen zu lassen. Frau Prof. Kemfert hielt am 06.05.22 aber
an ihrer Auffassung weiter fest. Wer mauschelt hier (Strompreis- oder nur
Strompriorität)? Sie meinte dann im Februar 2023, sie habe wegen des geringen
tatsächlichen Verbrauchs also recht gehabt. So einfach ist es nicht, denn bei der Planung
kommt es nur auf die maximal zu erwartende Energie an. Danach entstehende Überschüsse
müssen hingenommen werden.
In den Medien sollten sich ohnehin nur diejenigen zu Wort melden, die voll in der Materie
drin stehen und den Sachverhalt vollkommen erfaßt haben oder sie geben wenigstens die
Schwachpunkte ihrer Auffassung mit an. Demokratische Willensbildung hätte ansonsten das
Problem, daß sie leicht zerredet werden kann, was tatsächlich auch häufig geschieht.
Habeck hat nun (13.09.22) auch begriffen, daß man den Unternehmen genügend helfen muß.
Er sollte aber, bevor die Unternehmen Hilfen beantragen, mitteilen, mit welchem Gaspreis
sie nach der Krise rechnen müssen, damit die Hilfen nicht für die Katz ausgegeben
werden. Die Unternehmen sollen also abschätzen, ob sie unter deutschen Verhältnissen
nachher noch rentabel arbeiten können, also auch ob sie das durch Umstellung auf eine
andere Energieart hinbekommen.
Alle sonstigen Hilfen dürfen sich nicht nur nach der Inflationsrate richten, sondern auch
daran, wer besonders betroffen ist. Da Billigprodukte stark angestiegen sind, ist die
Kritik am Bürgergeld in Höhe von 502 (Anhebung um 53 ) ab Januar 2023
berechtigt. Die Preise der hier maßgeblichen Gebrauchsgüter haben sich nicht um 10 %,
sondern um ca. 20 - 100% erhöht (ähnlich Monitor, Das Erste, 15.09.22; Prof.
Fratzscher). Selbst mit der Strompreisbremse geht die Anhebung um 53 bei Vielen
schon für den Strom drauf.
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Daneben sei bemerkt, daß es einen großen Fake selbst weltweit gibt beim Stromverbrauch
im Stand by-Betrieb. Angegeben werden von den Herstellern meißt 0,5 W/Stunde bei
elektronischen Geräten. Tatsächlich sind es idR 5 W/Stunde.