In der Sendung Spiegel-TV am 13.11.05 wurde berichtet und haben Befragungen von Jugendlichen, die an den Zerstörungen in Paris und anderen Städten teilgenommen haben, ergeben, daß Ursachen ihres Verhaltens z.B. in nicht mehr versorgten verrotteten Wohngettos, in denen sie leben, liegen. Sie hätten zwar die Möglichkeit, eine Lehre abzuschließen, und gerade sie würden aber dann trotz intensivster Anstrengungen keine Arbeit mehr bekommen. Es soll auch unrechtmäßige Polizeiübergriffe gegeben haben. Insgesamt würden sie vom Staat sich selbst überlassen.

In einer wahrscheinlich vorsorglich nachts um 1 Uhr 20 ausgestrahlten "kulturzeit-extra" Sendung (3 sat, 12.11.05), Titel "Über den Hass und die Gewalt in den Vorstädten" ist der französische Philosoph Andre Glucksmann zu den Vorfällen in Paris befragt worden.
Er meint, unsere Verblendung hilft dem Hass, sich weiter auszubreiten. Hass äußere sich im Terrorismus, der die Ideologie und die Religionen überschreitet. Die ersten Opfer seien z.B. die Muslime, die Iraker selbst gewesen (falsch). Hass sei Ultraschmerz, mit der Folge, in Blindwut den anderen ausradieren zu wollen. Die Jugendlichen in Paris zünden sogar selbstmörderisch die Fabriken an, die ihnen Arbeit anbieten. Der Haas würde in seiner höchsten Stufe zum Vergnügen. Es würde der weltweite Terrorismus, eine Mörderbande, nachgeahmt. Auch würde das ablehnende Wahlverhalten des französischen Volkes und damit der Regierung nachgeahmt. Allgemein herrsche vor, daß Gewalt am ehesten die Dinge löse und diese integrierend wirke.
Auf soziale Gründe (Armut, Arbeitslosigkeit) für die Gewalt befragt, meint der Philosoph, es seien nur begünstigende Umstände, aber nur ein Vorwand. Früher (1970) lebten die Einwanderer in Hütten und schlechteren Bedingungen, weshalb das keine Ursache sein kann. Es gibt also etwas besonderes an den Menschen und das sei der Hass. Der Hass würde im latenten Zustand in jedem Menschen existieren. Hungersnot und das Anzünden seien z.B. das Böse.

Der sogenannte Philosoph verklärt die Ursachen der Gewalt völlig. Richtig ist das unterschiedliche einsetzen, der Schwelle von Gewalt. Das wird konzentrativ geprägt, durch Ausgrenzung aus der Gesellschaft, schlechte soziale Verhältnisse, keine Zukunftschancen, strafrechtliche staatliche Übergriffe, staatliche Schikane, staatlich verursachter Ruin und besonders vom Bewußtwerden, daß andere Mitbürger diese Erscheinungen absichtlich verursachen, sich beteiligen oder befürworten. Die unterschiedliche Schwelle der Gewalt liegt auch im unterschiedlichen Rechtsbewußtsein, also dem Erkennen, was Recht ist und was nicht.

Im Übrigen haben die Terroristen erst die Ausländer angegriffen oder verbündete Inländer. Dabei sind sie auch geblieben. Der Spruch von den arbeitgebenden Fabriken ist nun völliger Unsinn, weil diese gerade diesen Jugendlichen keine Arbeit geben. Es herrscht hier Selektierung und keine Chancengleichheit.

Die Falschbewertung kann als Versuch verstanden werden, politisch- religiösen Widerstand zu kriminalisieren, also zu einer reinen Strafhandlung werden zu lassen. Eine harte Bestrafung der Täter würde dann von den beteiligten Völkern nur im Sinne der Strafrechtspflege angesehen.

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Insgesamt scheint sich in Frankreich eine unheilvolle Elite von Intellektuellen etabliert zu haben. Der Philosophielehrer Robert Redeker hatte im September 06 in einem veröffenlichten Aufsatz den Propheten Mohammed als einen unerbittlichen Kriegsherrn bezeichnet und dem Islam Hegemonialstreben vorgeworfen. Per e-Mail erhielt er daraufhin Morddrohungen. Mit ihm solidarisierte sich daraufhin ein Kreis von Intellektuellen, wozu unter anderen Glucksmann gehörte. Rushdie meinte in Warschau (10/06), die muslimische Welt solle sich nicht ständig über die westliche Welt beklagen. Der Westen müsse bleiben, so wie er ist.
Insbesondere hinsichtlich der letzteren Aussage muß ihm Verdummungsverhalten vorgeworfen werden, denn mindestens die demokratischen Regeln bedürfen schleunigts einer Änderung, denn Menschenrechtsverletzungen und staatliches Mafiositum sind im Westen an der Tagesordnung.

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